Die Entstehung der Bruderschaft freischaffender Söldner


Söldner, suchst Du eine Heimat ...
so wirst Du hier immer ein Heim und eine Gemeinschaft finden.

Fanatiker des Glaubens sind uns fremd.
Blinde Befehlsempfänger ebenso.

Die Kunst des Kampfes ist unsere Passion.
Ehre, Freiheit und Freundschaft leben wir.
Gold lieben wir.

Wir heißen jeden willkommen der ein tödlicher Kämpfer oder ein heilender Helfer ist.
Oder beides.

Wir sind für Dich da und Du für uns.
Wir wissen das.



Und so begab es sich:

Die Nacht war schwarz, mondlos, kalt und stürmisch.
Eine jener Nächte die von drohendem Unheil oder großen Umwälzungen künden.
Eine jener Nächte in denen auch die tapfersten Helden nur vorsichtig die Orte durchqueren, die Ihnen doch so vertraut sind. Und immer wieder unmerklich und wachsam über die Schulter spähen, ob sich da nicht doch irgendetwas... bewegt hat.

In einer Schänke zu Felsriff jedoch, breitete sich Behaglichkeit aus.
Es zog eine hohe Anzahl Gäste dorthin.
Und um sie zu versorgen hatte der Wirt seine liebe Mühe.
Überall waren die Rufe nach seinem, zu Recht bekannten und beliebten, Gerstensaft zu hören.
Viele Vertreter der Völker Altheas waren eingekehrt und Reden, Lachen und Singen erfüllte den Gastraum.
Reges Treiben herrschte überall, Kerzen und Fackeln flackerten und schwitzende Schankmaiden eilten zwischen den Tischen umher.

Niemand beachtete die drei in dunkle Mäntel gehüllten Gestalten.
Fast unsichtbar saßen sie in der dunkelsten Ecke der Taverne,
eine einzige Kerze brannte auf dem Tisch die nur schwach die Umrisse der unter den Kapuzen verborgenen Gesichtern wiedergab.
Keiner schien Notiz von ihnen zu nehmen.

Nur wer über ein außergewöhnlich empfindliches Gehör oder die feinen Sinne der Elben verfügte, hätte vielleicht ein paar der Wortfetzen auffangen können, die aus dem murmelnden, gedämpften Gespräch der drei stammten.
Als sie sich, ihre Köpfe zusammengesteckt, unterhielten, hörte keiner der anwesenden Gäste, diese Worte:

"Ich danke Euch für Euer Kommen. Und bitte Euch erneut das wir uns auch weiterhin nicht beim Namen nennen"

"Eure Vorsicht ist weise. Keine Namen."

"Was also können wir tun? Es schmerzt mich in unveränderter Weise wenn ich tagtäglich Zeuge sein muß, wie gute Krieger und Kriegerinnen geopfert werden, für nichts!"

"Nichts ? Nun ja, hört sie Euch doch an. Sie tun es für ihren Fürsten, ihren König oder ihren Gott."

"Oh nein. Sie tun es für ihren so genannten Glauben. Für das was ihnen eingeredet wird, Fürsten, Könige und auch die Kirchenfürsten feiern ihren Ruhm auf Kosten der Gefallenen."

"Wahr gesprochen. Ich habe so viele gute Krieger an den Waffen und der Magie ausgebildet. Bis zur Perfektion. Allein, wie sie diesen Einflüsterungen widerstehen, habe ich ihnen nicht gezeigt."

"Auch ich muß leider zustimmen. Es erschreckt mich wenn ich meine Truppen in das Gefecht ziehen sehe, auf ihren Lippen ein von fehlerhaften, machtgierigen Wesen erfundenen Schlachtruf."

"Ja, von Wesen erfunden, die sich selbst zu schade sind, die Hände blutig zu machen."

"Und das Schlimmste: Sie meinen es käme von ihrem Gott."

"Nicht ein Gott würde seinen Kreaturen derartige enge Regeln setzen. Nicht einer. Das machen nur die Sterblichen."

"Leider oft genug im Namen eines Gottes."

"Diese Täuschung muß ein Ende haben."

"Wer seinem Gott ein guter Diener ist, muß nicht seinen Anhängern zu Gefallen sein."

"Freunde, deswegen ja unsere Zusammenkunft. Wie können wir diesen sinnlosen Blutzoll beenden? Können wir es überhaupt?"

"Ja, Ich bin mir sicher. Ein jeder von uns hat sein gesamtes Leben der Kriegskunst verschrieben. Seien wir ehrlich: Wir kennen die wahren Werte. Sprechen wir sie aus."

"Freiheit !"

"Ehre !"

"Freundschaft !"

"Nur wo findet der aufrechte Kämpfer in diesen Zeiten noch solche Werte?"

"Ich weiß es nicht."

"Ich auch nicht."

"Ja und? Ist das ein Grund zur Verzweiflung? Dann sind wir es eben, die den wahren Kämpfern ein Heim bieten müssen !"

"Recht hat er. Begründen wir eine Bruderschaft, die nicht auf Äußerliches, Erlerntes gebaut ist, sondern auf Echtes, Wahres, Erlebtes."

"So sei es !"
Mit diesen donnernden Worten erhob sich der Erste der drei. Ein gewaltiger Hüne von einem Krieger, der jetzt deutlich im Fackelschein zu sehen war. Sein Kapuzenmantel fiel herab und gab den Blick frei auf eine schimmernde Rüstung und einen riesigen Zweihänder an seiner Seite. Alle Gespräche in der Taverne verstummten.

"So sei es !"
Auch der Zweite erhob sich nun. Eine hochgewachsene, schlanke Gestalt mit scharfgeschnittenen Zügen. In der Hand hielt er einen mächtigen Bogen, der ihn um Haupteslänge überragte. Ängstliche Gesichter waren im Gastraum zu sehen. Einige griffen nach ihren Kleidern und bewegten sich langsam in die Richtung des Ausgangs.

"So sei es !"
Auch der letzte erhob sich nun. Hochgewachsen, wie die anderen stand er da. Sein hohes Alter verlieh ihm lange graue Haare und einen langen grauen Bart. Er hielt nur einen Stab in der Hand. Eine fast körperlich spürbare, bedrohliche Ausstrahlung ging von ihm aus und knisternde magische Energie umgab ihn.

Im Gastraum brach die Hölle aus.

Von wilder Panik getrieben hetzten die Gäste übereinander, jeder wollte zum Ausgang hinaus. Ängstliche Schreie, laute Flüche, Getrampel von Lederstiefeln sorgten für ein lautes, wirres Durcheinander als einer nach dem anderen, ohne seine Zeche zu bezahlen, ins Freie stürzte.

Dann war es still.

Nur noch die Drei standen regungslos da.

Und der Wirt, der kreidebleich mit dem Rücken zur Wand stand, schwitzend und mit weit aufgerissen Augen.

An ihn wendete sich der Krieger nun, schaute ihn lange an, und sprach mit ruhiger tiefer Stimme:

"Wie viel ?"

"Ihr, äh, wollt die Rechnung?" stotterte der ängstliche Wirt,

"Nein." Lächelte der Krieger. "Wir wollen Deine Taverne."

Bereits am nächsten Tage stand in großen Buchstaben über der Türe:

Bruderschaft freischaffender Söldner.

Und immer mehr echte Krieger und echte Kriegerinnen fanden sich ein. Zum Austausch ihres Wissen, zur Geselligkeit... Und zum gemeinsamen Kampf. Erstmals entstand ein wahrer Zusammenhalt...

und Freundschaft.